Wir sind nicht, was wir nach unserem besten Verlangen sein könnten, wo ist die Macht, die wir in unserem Begehr nach Vollendung ahnen, wo die Hoheit, die unsere Güte sucht, wo unser Glaube, der Berge versetzt ?
Es muss nach dem Tode einen seltsamen Halbschlaf der ersterbenden Sinne geben, der uns noch eine Zeitlang den Fortgang des Lebens vortäuscht,eine Art Erinnerung des Körpers, der sich seinem Verfall noch nicht zu ergeben vermag, in welcher die Hoffnung unseres Herzens in einem mitleidigen Spiel den Gang des Daseins fortsetzt, nachdem die Seele ihrer Hülle entflohen ist.
" Gut, wenn ich aber keine Liebe habe, Sahib ?"
"Dann bist du verloren, Panja, dann kann kein Gott dir zur Freiheit verhelfen, der meine nicht, und der deine nicht keiner. Solche Menschen sind wahrhaft arm und verloren.
Auf jedem Erdteil hat der Tod ein anderes Angesicht, nirgends sind seine Züge feierlicher als bei uns in Europa, ich habe ein wenig verlernt, seine pathetische Sonntagsgebärde meiner Heimat zu überschätzen.
Eine kleine, ganz in ein dunkles Tuch gehüllte Strassenbettelerin hielt mir die Braune, offene Hand hin und unter ihrem Lächeln verstand ich plötzlich die Nacht.
In dem Reiche, in welchem es mir gefällt, gibt es keine Herren und Knechte, Panja, sondern nur lebendige Wesen, und das Ziel aller Lebendigen ist die Freiheit.
Es wird immer zwei Arten von Menschen geben, die einen nehmen den Tod als Pflicht des eigenen Wesens, die anderen als die Willkür einer fremden Macht.
Wer aber mit Affen umgeht, hat bald den Eindruck, als sei sein eigener Schatten närrisch geworden, und den Schatten kann man nicht fangen.
Es ist dunkel, Panja. Dadurch unterscheidet sich unser Herz von unseren Händen, in ihm lässt sich Licht aufheben und bewahren.
Durch nichts vermag ein Mensch uns seine eigenen Kräfte besser zur Verfügung zu stellen, als indem er die unseren glaubt.